Unser Weg zum Rapid: Teil 4 (von 4)
Im vergangenen Jahr wollten wir der Umwelt zuliebe folgenden Versuch wagen: Können wir, anstatt einen Zweitwagen zu kaufen, alle Erledigungen mit einem Lastenrad meistern? Mittlerweile gehört das Lastenrad nun seit 14 Monaten zu unserer Familie und wir konnten in dieser Zeit viele Erfahrungen sammeln, die uns bei der Beantwortung dieser Frage geholfen haben. Unsere Erfahrungen haben wir nachfolgend in einer Pro und Contra Liste festgehalten :)
In unserem Blogbeitrag Teil 1 waren wir auf der Suche nach einem passenden Gefährt für uns. Ich hatte damals oft mit mir gehadert, ob ein Fahrradanhänger für unsere Zwecke nicht ausreichend wäre, aber aus heutiger Sicht hat das Rapid für uns ganz klare Vorteile, die ich nicht mehr missen möchte:
+ Kind ist immer im Blick, gibt mir als Fahrer Sicherheit
+ Unterhaltung mit dem Kind während der Fahrt möglich
+ Platz für das halbe Kinderzimmer, das unterwegs gerne mitgenommen wird
+ Platz für Einkäufe, die trotz Kind und Spielsachen immer noch rein passen
+ Kinder sitzen höher und damit nicht auf Auspuff Höhe der Autos (insbesondere im Stadtverkehr wichtig)
+ Kleine Passagiere haben eine bessere Sicht (und daher auch mehr Freude an der Fahrt ;))
- Anschaffungskosten (Anhänger im Vergleich günstiger)
- Schlafen war im Anhänger angenehmer, da dieser mehr nach hinten geneigt war
Unsere Maus hat es aber auch im Rapid geschafft, einzuschlafen, wenn die Müdigkeit sie übermannt hatte. In diesem Fall habe ich dann einfach ebenfalls eine kurze Pause eingelegt, damit sie in Ruhe schlafen konnte und ihr Köpfchen nicht so hin und her wobbeln musste :)
In unserem Blogbeitrag Teil 2 haben wir uns das Rapid und dessen Zubehör etwas genauer angesehen. Im Vergleich zu anderen Lastenrädern hat uns dabei besonders die Verarbeitung überzeugt:
+ Stahlrahmen für besondere Langlebigkeit
+ Stabile Familienwanne mit wetterfester, gepolsterter Sitzbank
+ Ruckelfreier Antrieb für harmonisches Fahren
+ Starker Motor, der auch am Berg nicht schlapp macht
+ Anfahrhilfe via Daumengasgriff (brauche ich zwingend, wenn es mal bergauf geht oder Einkäufe mit dabei sind)
+ Fahrgefühl kommt dem eines "normalen" Fahrrades am nächsten
+ Praktisches Zubehör erhältlich (z.B. Regenverdeck, Rapidgarage...)
- Aufbau des Regenverdecks war etwas mühselig, da die Lieferung ohne Anleitung erfolgt
Wenn man beim Regenverdeck jedoch weiß, dass das lange Mittelstück des Gestänges zuerst durch die schwarzen Streben am Dach geschoben werden müssen, bevor die gerundeten Stangen durch die äußeren Ösen geschoben werden, geht der Aufbau recht schnell und man muss es nicht ein zweites Mal machen ;)
In unserem Blogbeitrag Teil 3 haben wir unseren Alltag mit dem Lastenrad beschrieben. Dabei ist das Rapid mittlerweile nicht nur unser Kita-Taxi im täglichen Einsatz, sondern hat auch viele weitere Aufgaben übernommen:
+ Langstrecken-Chauffeur in die Großstadt
+ Krankentransport für Arztbesuche
+ Zubringer zum Bahnhof
+ Einkaufshilfe mit Stauraumqualitäten
+ Postbote zur Packstation
+ Tägliche Begleitung zur Arbeit
+ Ausflugsgefährte am Wochenende
+ Sonntags-Brötchen-Lieferant
Fazit
Das Lastenrad konnte damit bei uns tatsächlich ein komplettes Auto ersetzen. Dank des Zubehörs wie dem Regenverdeck ist der Einsatz des Rapids sogar zu jeder Wetterlage möglich. Bei Minusgraden im Winter habe ich anfangs zwar etwas geschlottert, aber mit ein paar Tipps und Tricks (wie bspw. Skisachen, beheizte Handschuhe und/oder Fahrradmuff bzw. Lenkerstulpen) halten es sogar Frostbeulen wie ich gut aus ;) Im kompletten letzten Jahr sind wir mehr als 1.500 Kilometer mit dem Rapid gefahren und konnten damit nicht nur der Natur, sondern in Anbetracht der aktuellen Spritpreise auch unserem Geldbeutel etwas Gutes tun. Das Lastenrad ist vielseitig, schont die Umwelt und fördert gleichermaßen Nachhaltigkeit und Gesundheit. Für uns lässt sich damit die Frage, ob ein Lastenrad ein Zweitwagen ersetzen kann, ganz klar mit "Ja!" beantworten :)
Viele Grüße und bleibt gesund
Christina